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Vollfriseure treffen fünf Mal!
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(Ingmar) Fußball in Hannover macht wieder Spaß. Hannover 96 hat gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 5:1 gewonnen. "Muscheltaucher oder Vollfriseure", so nennt der neue 96-Trainer Peter Neururer seine Spieler manchmal liebevoll im Training. Genau diese "Vollfriseure" haben bei Neururers Heimpremiere den höchsten Bundesliga-Sieg seit 1988 eingefahren und den Roten Laternen aus Kaiserslautern die Bürzel rasiert. Wie sie das gemacht haben? Einfach weiterlesen.
Fünf Tore haben die Roten gegen den 1. FC Kaiserslautern geschossen. Der höchste Bundesliga-Sieg seit 17 Jahren. Aber was ist der Sieg wirklich wert? Das Schlusslicht Kaiserslautern präsentierte sich schlechter als ich mir es vorgestellt habe - diese Mannschaft wirkte so leblos wie ein toter Fisch im Anglereimer. Das konnte den Mannen von Hannover 96 natürlich egal sein und so nutzte sie auch konsequent die Schwächen der Gäste
Vier Tore nach Standards
Er wollte sie üben. Peter Neururer kündigte bei seinem Antritt an, Standardsituationen wie Freistöße und Ecken sogar noch am Spiel-Vormittag im Stadion zu üben. Ob es daran lag, dass seine Spieler sensationelle vier Standards versenkten? Egal, die Effektivität war bemerkenswert. Zweimal "Tanne" Tarnat, jeweils einmal Thomas Brdaric und Vahid Hashemian trafen gegen die miserabel organisierten Lauterer (Spielmacher Ervin Skela als Abwehrchef). Das erste und zweite Tor, fast ein Zwilling: Scharfe Hereingabe von Delura, der Ball kommt zu Tarnat und der Oldie versenkt souverän. Hannover führt nach 26 Minuten 2:0 und alle wundern sich über den Goalgetter Tarnat, der seinen ersten Doppelpack seit elf Jahren machte.
Noch Mängel im Spielaufbau
Es war beeindruckend wie Hannover die Chancen nutzte. Aber es waren auch noch Probleme im Spielaufbau zu erkennen. Mit Balitsch, Dabrowski und Lala standen drei defensive Spieler im Mittelfeld. Der Spielmacher-Typ fehlte wie immer, doch trotzdem lief mehr nach vorne als unter Lienen. Die Mannschaft stand tiefer in der gegnerischen Hälfte, das Pressing funktionierte. Neururer: "Wir haben vier Tore nur aus Standards geschossen, aus dem Spiel heraus war nicht viel von uns zu sehen." Erstaunlich: Hashemian war viele Minuten des Spiels überhaupt nicht zu sehen, aber traf mit seinem einzigen Schuss genau ins Schwarze. Doc Neuruer hat dem Iraner anscheinend wieder das Tor-Gen eingepflanzt. Der geniale Stolperer Jiri Stajner kam diesmal ab der 63. Minute für Delura und zauberte nach Riesenabwurf von Enke einen Traumpass in den Lauf von Bradric. 4:1, der beste Spielzug der Partie.
Hannnover klettert auf Rang 11
14 Spiele, 16 Punkte, das haut uns natürlich noch nicht aus den Sitzen, aber bis Weihnachten können noch neun Punkte dazu kommen. Nächsten Samstag fahren die Roten nach Dortmund. Die Krabbelgruppe aus dem Ruhrpott ist in guter Form und spielen zu Hause vor 80.000 Fans. Hier wird sich zeigen, wie sehr das Selbstbewusstsein der Hannoveraner gestiegen ist. Fehler wie beim Lauterer Gegentor dürfen sich die 96er sicher nicht leisten. Hier sahen (wieder mal) Zuraw und auch Torwart Robert Enke nicht gerade souverän aus.
Ich freue mich auf die nächsten drei Ligaspiele und auch auf das Pokalspiel am 21. Dezember gegen Bremen. Für dieses Spiel gibt es übrigens seit letzter Woche Karten.
Hannover 96 – es könnte ein schönes, rotes Weihnachtsfest werden! |
published 28.11.2005 |
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