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Vision Parade 2005!
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(Jan) Zum vierten Mal hat sich die Vision Parade diesen Samstag über den Osterdeich gewälzt. Freunde elektronischer Musikrichtungen waren von überall her angereist, um zu tun was sie am besten können: mit bunten Pelzen mehr oder weniger bekleidet zu ohrenbetäubend lauter Musik abstrakte Tänze vollführen. Es galt wie immer: abgefahren genug konnten die Kostüme eigentlich nicht sein. Wir waren für Euch den ganzen Tag dabei und sind eingetaucht in die Welt des Techno, Trance und was es da sonst alles noch gibt...
Los ging der Tross, bestehend aus 12 Trucks, mit ein klein wenig Verspätung gegen 15.20 Uhr. Dem schlechten Wetter der Tage zuvor und dem Regen am Samstagmorgen war es wohl zu verdanken, dass anfangs nur etwa 3.000-4.000 Leute dabei waren. Das Dröhnen der ersten Bässe lockte die Sonne dann doch hervor und mit ihr kamen die Besucher. Zu Stosszeiten folgten bis zu 20.000 Menschen der Spur der Musiktrucks.
Der Weg der bunt geschmückten LKWs war gesäumt von ebenso farbenfroh Feiernden. Plüsch in allen Farben, Blumen, Plastik, Lack und Leder. Im Grunde wurde alles was in irgendeiner Form ungewöhnlich ist, auch als Kleidungsstück verwendet. Ganz zu schweigen von den Tonnen Haargel und Schminke die an ihren Besitzern den Osterdeich entlang befördert wurden. Viele der Raver hatten ihr Outfit schon Wochen vorher konzipiert und den ganzen Samstagmorgen in Vorbereitung auf den großen Auftritt verbracht.
Trotz den, laut Polizei, bis zu 20.000 Tänzern blieb die Vision Parade auch dieses Jahr hinter den Erwartungen zurück. 2003 waren 150.000 Menschen nach Bremen gepilgert, letztes Jahr dann nur noch 25.000. War Samstag aber wirklich das Wetter schuld? Gerade jetzt wo die Loveparade in Berlin der Vergangenheit angehört, sollten Deutschlands Raver doch überglücklich sein, ob der kleinen Schwester in Bremen. Sind die Tage des Techno etwa gezählt? Wird man die elektronischen Beats in Zukunft nur noch aus Hifi-Systemen tiefer gelegter Proletenkarren mit Provinzkennzeichen hören können? Die Vision Parade gibt durchaus Anlass zu dererlei Annahmen.
Echte Bremer haben wir kaum getroffen. Oldenburger, Verdener, Delmenhorster und Stuckenborsteller dafür umso zahlreicher. Die ehemals städtische Avantgarde der Elektrokultur wandelt sich, so scheint uns, zu einem Bauernverein. Während in den Städten Techno- und Trance-Partys um Gäste kämpfen, florieren die harten Beats auf dem Lande weiterhin.
Die Teilnehmer waren zwar weniger zahlreich und ziemlich ländlich, dafür aber umso friedlicher. Die Polizei berichtete von keinerlei schwerwiegenden Zwischenfällen. Anlass zur Sorge hätte lediglich die Häufigkeit von Drogen- und Alkoholmissbrauch gegeben. In etwa 100 Fällen wurde wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz Strafanzeige erstattet. 15 Personen wurden wegen Trunkenheit in Gewahrsam genommen.
Bremens Autofahrer haben offenbar seit dem letzen Mal dazu gelernt. Am Osterdeich mussten lediglich fünfzehn, trotz des Halteverbots parkende Fahrzeuge abgeschleppt werden. 2004 waren es noch 40 gewesen. Bremens Brandstifter dagegen haben es nicht wirklich gerallt. Irgendeine irregeleitetete Seele kam gegen frühen Abend auf die interessante Idee auf einem Zivilfahrzeug der Polizei ein Feuerchen zu machen. Glücklicherweise bekamen unsere hansestädtischen Ordnungshüter früh genug Wind davon, so dass der Brand schnell gelöscht werden konnte und kaum Sachschaden entstand, geschweige denn Menschen in Gefahr gerieten.
Alles in allem keine schlechte Sache, obwohl wir uns des Eindrucks nicht erwehren konnten, dass der Techno da ist wo Rock'n'Roll am Ende der Siebziger war: Die glorreichen Zeiten sind vorbei. |
published 01.08.2005 |
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