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Gib Zucker, Baby!
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(Holger) Wir haben in den letzten Wochen nichts unversucht gelassen, um Euch ein köstliches Buffet rund ums Buch schmackhaft zu servieren. Sei es in Form unseres ausgetragenen Wordcups, die Reise auf die Frankfurter Buchmesse, oder aber ganz schlicht die Präsentation wohlverbreiteter Belletristik.
Der Verlag ist die Schnittstelle zwischen Verfasser und Konsument. Jeder, der einmal selbst Prosa in die Tasten gehauen hat, um mehr oder weniger sinnentleertes an den Mann zu bringen, ist spätestens bei Rücksendung des zuvor abgeschickten Manuskripts mit seinem Latein am Ende. So manch einer unter Euch mochte spätestens zu diesem Zeitpunkt lauthals aufschreien, an die Gutmütigkeit der Lektorate appellieren und weiterhin zuversichtliche Prognosen für sein Pamphlet erstellen wollen. Mag uns denn keiner? Aber warum nur? Die Antwort auf diese Frage ist ganz einfach: Qualität bleibt Qualität, der Rest ist Schweigen...
Wer an den großen Verlagshäusern scheitert, probiert sein Glück bei den kleinen. Und wieder und wieder. Ja, weil´s ein Geheimtipp ist, weil der kleine Verlag dem großen, kapitalistischen Mistkerl mit meinem Werk ein Schnippchen schlagen möchte, weil die da oben sowieso nichts von Kunst, und schon gar nichts von meinem Buch verstehen. Es liegt in der Natur der Dinge, dass der Ventil Verlag ebenso mit solchen und ihrem Größenwahn zu kämpfen hat. Nun gibt es aber auch Ausnahmen...
Unter dem Dachnamen Ventil Verlag KG vereinen sich die drei Verlagshäuser Ventil, Bender und Testcard. Der Ventil-Verlag existiert seit 1999. Entstanden ist er durch die Zusammenführung des Dreieck-Verlags Jens Neumanns, dem testcard-Magazin und Amanita-Verlag. Geleitet wird Ventil von einem kompetenten Konsortium 68-geborener - plus minus ein, zwei Jahre, da sind wir mal nicht so streng -, die sich für Lektorat, Herstellung, Presse und Vertrieb angenommener Werke verantwortlich zeichnen. Kinder der freien Kunst also, Kinder der Liebe, Muse ihrer Eltern während der Hausbesetzerzeit.
Das Verlagsprogramm begründet sich in der freien Auslegung des Begriffs Popkultur, sowohl im Gewand von Sachbüchern als auch geschönter Belletristik (hier etwa zu nennen Jörn Luther und Frank Willmann mit „Die Idioten“, oder Sabine M. Krämer mit „Vor Morgen“). Aber auch Bibeln der Popgeschichte („American Rap“), Horror („Dead Ends“), Hörliteratur („Selling The Ghetto“, „Raumbredouille Replica“) und die so called Wadenbeißer („Noch alle Schweine im Rennen?“, „Nullkultur“), eine Reihe von „wunderbar gemeinen Reigen an Polemiken, Satiren, Abrechnungen und Grobheiten“, die im verlagseigenen Kellergewölbe auf ihren Verkauf warten. Popliterarische Werke erscheinen in Form von Kurzgeschichten, Romanen und Erzählungen, Kerstin Grethers Zuckerbabys zählt derzeit zu den bekanntesten zeitgenössischen Werken, die der Ventil Verlag vertreibt.
Oh weh, sehe ich Euch gerade neidvollen Blickes vor dem Monitor zusammenbrechen, die Tastatur vergewaltigend zu Boden reißen, weil nicht Euer, sondern der Name anderer hier aufgelistet steht. Eure Geschichten, die mit „Groove. [...] vom Lebensgefühl einer Generation handeln, die von Literatur fordern, dass sie so schnell und lebendig funktioniert wie ein guter Song“ interessieren nämlich kein Schwein. Aber nicht verzagen, ihr seid nicht allein mit Eurem Unglück. Denn wer weiss, eines Tages ertasten auch solche wie wir so etwas wie den Silberstreif am Horizont. Holger, der Kampf geht weiter!
In diesem Sinne... |
published 01.12.2004 |
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