(Jo) Keiner weiß, ob es stimmt, aber das Gerücht kursiert hartnäckig: Afrikaner wären lieber weiß. Unterschiedliche Kosmetikhersteller haben sich diesem Wunsch bereits angenommen und verkaufen Cremes wie: "Fair and lovely", "Lady Diana" oder "Fairever" - dabei bedeutet "fair" hell und strahlend. Jetzt will auch Nivea in den Markt einsteigen.Quecksilber auf der Haut?
Die billigste Creme kostet rund 40 Cent und Kosmetik-Verkäufer Stanley weiß: "Viele Frauen kaufen sie, junge wie alte. Es ist nun mal so, dass eine Frau attraktiver ist, wenn sie hellere Haut hat."
Die gefährlichsten Produkte enthalten Quecksilber oder andere chemische Wirkstoffe. Das kann ja nicht gesund sein und deshalb gibt es oft hässliche Flecken oder gar schwer heilende Wunden. Offiziell sind diese Cremes verboten, aber auf dem Schwarzmarkt bekommt man sie ohne Probleme. Manche werden in Europa hergestellt, zum Bleichen von Altersflecken. Wenn man sich mit ihnen jedoch das ganze Gesicht eincremt, kann das scherzhaft werden.
Nivea will auch mitmischen
Jetzt will auch Nivea ins Geschäft einsteigen. Verkaufsstrategen sprechen von einem riesigen "Fairness-Markt". Potenzielle Käufer gibt es in Indien, der arabischen Welt und Afrika. "Nivea verkauft natürlich keine Bleichcreme", so Moritz Klämt, Produktmanager bei Beiersdorf Ostafrika. Nivea-Produkte enthalten lediglich einen Sonnenschutzfilter und ein Pflanzenextrakt, mit dem auch Lakritz hergestellt wird. "Dadurch werden Pigmentflecken reduziert", so Klämt.
published 03.02.2005