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Rettet uns die Quote?
storybild (Rouven) Das der Musikmarkt hier zu Lande nicht gerade von deutschen Künstlern dominiert ist, ist uns ja nicht neu. Ob die Beatles in den 60er Jahren oder Britney Spears und Konsorten heut zu Tage so sind es doch stets ausländische Künstler die richtig große Hits haben. Viele deutsche Künstler sehen hier auch eine Schuld in der geringen Förderung und fordern deshalb nun eine Radioquote.


Über 600 Künstler wie Udo Lindenberg, Xavier Naidoo oder auch Peter Maffay haben einen Aufruf unterschrieben, in dem sie eine gesetzliche Quote fordern. Eine solche Radioquote soll das Verhältnis fremdsprachiger Lieder bzw. Künstler zu "einheimischen" Songs im Radio regeln. So wäre es mit einer solchen Quote z.B. denkbar, dass die Radiostationen verpflichtet werden täglich 40% deutsche Interpreten zu spielen, wie es in Frankreich der Fall ist (mit französischen Künstlern, versteht sich). Diese 1996 in Frankreich eingeführt Quote geht sogar noch einen Schritt weiter und verlangt, dass ein Teil der nationalen Songs aus Neuheiten besteht (vermutlich, damit man nicht den ganzen Tag "Voyage, voyage" oder "Joe le taxi" hören muß). Die Strafen für den Verstoß gegen dieses Auflagen reichen von Bußgeldern über Sendepausen bishin zum Entzug der Sendelizenz.

Zu dieser Forderung gibt es heute im Bundestag eine Anhörung bei der ein Fragenkatalog erörtert wird. Bei der Anhörung werden Künstler, Vertreter von Rundfunkanstalten und Wirtschaft sowie der ehemalige französische Kulturminiser Toubon wohl heftigst die Pro und Contras diskutieren.

Eine solche Quote könnte durchaus Vorteile haben. Die Vielfalt an Liedern könnte unter Umständen gesteigert werden und die "heavy rotation" von vier bis fünf Songs die täglich rauf und runter laufen könnte gelindert werden. Radiostationen könnten eine Art Trendfunktion übernehmen und der Weg vom Newcomer zum Hit würden vielleicht für deutsche Interpreten erleichtert. Künstler würden dann zu attraktiveren Sendezeiten laufen und speziell in Deutschland gibt es ja auch den Kulturauftrag der öffentlich-rechtlichen Sender.

Auf der anderen Seite stellt eine solche Radioquote natürlich einen tiefen Eingriff in die verfassungsmäßige Rundfunkfreiheit dar und nur weil man eine Quote einführt garantiert dass ja noch lange nicht eine Verbesserung der Radiosituation. Die Stationen werden auch so einen Weg finden ihr Formatradio durchzuziehen und im Gegenzug vielleicht sogar eigenen Förderprogramme für deutsche Künstler einstellen. Zu der Forderung gab es wie nicht anders zu erwarten kräftigen Widerspruch von Seiten der privaten Sender, die auch schon mit Klage drohen. Sie sehen die Schuld auch bei der Musikindustrie und wollen nicht als Sündenböcke her halten.

Denkt Ihr das eine solche Regelung unsere Radiolandschaft verändern würde? Und wenn ja, zum Positiven oder zum Negativen? Braucht Deutschland eine solche Quote? Oder ist das einfach nur wieder typisch deutsch, alles mit Gesetzen zu regeln? Schreibt uns Eure Meinung und Fragen an unseren Gast in die COMMENTS und das FORUM! In den SHOTS'N'PICS könnt Ihr lesen, was die Mainzer dazu sagen!

Heute bei uns zu Gast in der Sendung: Roel Oosthout, der Musikchef von HIT RADIO FFH, PLANET RADIOund HARMONY FM!!! Wir sind gespannt auf seine Meinung!

published 29.09.2004
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  • http://www.the-berliner.com/musiker_in_eigener_sache/ <Arbeitsgruppe Musiker in eigener Sache>
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  • http://www.sat1.de/nachrichten/topthemen/20798/ <ARD gegen Musikquote!>
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