GIGA SEARCH Cache von /0,3204,39679,00.html
Cachedatum: 17.08.2003

GIGA SEARCH ist für den Inhalt dieses Artikels nicht verantwortlich. Dies ist nur ein automatisch gespeichertes Abbild, Änderungen am Orginal sind daher nicht ausgeschlossen! Sollten durch diesen Artikel Rechte Dritter verletzt werden, oder sind Dritte mit der Veröffentlichung nicht einverstanden, werde ich selbstverständlich diesen Artikel unverzüglich aus der Datenbank entfernen.

Der Verlauf der Fluten: ständig aktualisiert!
storybild (Mesut) Hier will Euch UPDATE ein Logbuch der Flutkatastrophe anbieten. Der Artikel wird ständig aktualisiert. Die neuesten Hochwasserentwicklungen, hier:

Stand: Der 29. August 2002, 14.30 Uhr

Kanzler Gerhard Schröder und Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber haben im Bundestag heftig über die Finanzierung der Hochwasserhilfen gestritten. In einer Regierungserklärung wies der Kanzler die Absicht der Union zurück, den Bundesbankgewinn dafür einzusetzen und befristet auf die Altschulden-Tilgung zu verzichten. Der Wiederaufbau dürfe "nicht auf Pump" finanziert werden. Stoiber warnte vor allem aus konjunkturellen Gründen vor Steuererhöhungen, wozu er auch eine Verschiebung der Steuerreform zählt.

Die verheerende Flutkatastrophe hat nach Überzeugung von Bundeskanzler Gerhard Schröder die Deutschen in Ost und West einander entscheidend näher gebracht. Die unglaubliche Welle der Solidarität habe jene eines Besseren belehrt, die immer noch behaupten, es gebe weiter die "Mauer in den Köpfen", sagte Schröder in einer Regierungserklärung im Bundestag. Das Parlament ist zu einer Sondersitzung zusammen getreten, um die Milliarden-Hilfen für die Flutopfer auf den Weg bringen.

Stand: 29. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 28. August 2002, 13 Uhr

Die EU-Kommission hat mehr als 1,1 Milliarden Euro für die deutschen Hochwassergebiete freigegeben. Die Summe stammt aus einer Reserve der Strukturfonds und kann sofort zur Beseitigung der Flutschäden verwendet werden. Zudem soll es einen Katastrophenfonds mit bis zu einer Milliarde Euro geben. Erste Gelder sollen in den nächsten Tagen fließen, sagte Wirtschaftsminister Werner Müller. Die Spendenbereitschaft in Deutschland ist enorm. Allein das Deutsche Rote Kreuz sammelte bisher 82 Millionen Euro für die Betroffenen ein.

Die Pegelstände der Elbe in Mecklenburg-Vorpommern sind weiter gesunken. Das sagte ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust. Der Katastrophenalarm wurde aufgehoben. In Brandenburg hat Innenminister Jörg Schönbohm eine positive Bilanz des Hochwasser-Einsatzes an der Elbe gezogen. Das Land sei glimpflich davongekommen, sagte Schönbohm in Potsdam.

Trotz Entspannung in den Hochwassergebieten dürfen 24 000 Menschen in Sachsen-Anhalt noch immer nicht in ihre Wohnungen zurückkehren. Krisengebiet bleibt der Raum Bitterfeld. Dort sorgt ein künstlicher Ablaufkanal dafür, dass das Wasser des Goitzsche-Sees kontrolliert in die Mulde fließt. Währenddessen laufen die Aufräumarbeiten allerorts auf Hochtouren.

Stand: 28. August 2002, 13 Uhr: Ende

Stand: Der 27. August 2002, 14.30 Uhr

Die ersten Hochwasseropfer in Niedersachsen werden heute vom Land Soforthilfe erhalten. Die Gelder gehen an Betroffene in den Gemeinden Hitzacker und Laasche. Nach Angaben des Landrates kann jeder Haushalt bis zu 5000 Euro in bar bekommen.

Mit den sinkenden Pegelständen in den Hochwassergebieten können inzwischen tausende Menschen auf eine rasche Rückkehr hoffen. Vielerorts wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. Helfer an den Deichen zogen aus einigen Hochwassergebieten der Elbe ab.
Mit sinkenden Pegelständen in den Hochwasserregionen können tausende Menschen auf eine Rückkehr in ihre Wohnungen hoffen. In vielen der betroffenen Landkreise wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. Helfer an den Deichen zogen aus einigen Hochwassergebieten der Elbe ab. Die Spendenbereitschaft für die Opfer der Flut ist nach wie vor ungebrochen. Das Volumen der bislang größten Spendenaktion im deutschen Fernsehen nimmt weiter zu. Bislang kamen fast 28 Millionen Euro zusammen.

Aus dem überfluteten Tagebau-See Goitzsche bei Bitterfeld läuft das Wasser kontrolliert in die Mulde ab. Ein in den vergangenen Tagen gebauter künstlicher Abflusskanal quer durch eine Bundesstraße soll im Tagesverlauf auf 45 Meter verbreitert werden. Ziel sei es, den Wasserstand im Goitzsche-See um 20 Zentimeter pro Tag zu senken, so der Krisenstab. In Teilen Bitterfelds bleibt die Evakuierungsanordnung noch bestehen. Indes sanken in anderen Krisenregionen die Pegelstände der Elbe weiter.

Nach der Flut ein erstes Aufatmen in Norddeutschland: Wegen sinkender Pegel der Elbe wurden die letzten 300 Soldaten in Pisselberg im Kreis Lüchow-Dannenberg abgezogen. Sie bleiben aber in Alarmbereitschaft, sagte eine Behördensprecherin. Entspannung auch in Niedersachsen: Am Morgen sollen alle Bewohner im Amt Neuhaus wieder in ihre Wohnungen zurückkehren. Auch in Sachsen geht das Aufräumen weiter. In der Region Bitterfeld in Sachsen Anhalt soll ein künstlicher Abfluss am Goitzsche-See Entlastung bringen.

Stand: 27. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 26. August 2002, 13.30 Uhr

Bereits seit Sonntagabend konnten die ersten der etwa 3000 Bewohner in ihre evakuierten Häuser in der brandenburgischen Prignitz zurückkehren. Auch in Norddeutschland sinken die Pegelstände der Elbe stetig. Nach Auskunft der Krisenstäbe ist die Lage in den meisten Orten zwar stabil, von Entspannung könne aber noch keine Rede sein.

Im niedersächsischen Kreis Lüchow-Dannenberg gefährdet nach Auskunft des Kreises nun das Gewicht der mehr als einer Million Sandsäcke die Festigkeit der Dämme. Der Krisenstab erwäge nun, die Säcke von den Kronen auf die Deichfüße herunterholen zu lassen, um die schwächste Stelle der Dämme zu verstärken.

Nach der Stabilisierung der Deiche in Amt Neuhaus schickte der Krisenstab bereits 3000 Helfer nach Hause. Mehr als 4000 Mann seien noch vor Ort. Im Landkreis Lüchow-Dannenberg überlegten die Verantwortlichen, die ersten der 2100 dort eingesetzten Soldaten abziehen zu lassen.

Auch in Westmecklenburg und Schleswig-Holstein geht das Hochwasser deutlich zurück. "Wir haben aber nach wie vor eine extreme Belastung der Deiche", sagte Joachim Müller vom Krisenstab in Ludwigslust. Am Montagmorgen lag der Pegelstand bei Hohnstorf gegenüber von Lauenburg bei 8,52 Metern; gegen Mitternacht waren es noch 8,61 Meter gewesen.

Bei Wörlitz in Sachsen-Anhalt wurde am Sonntagabend ein drittes Loch in einen Deich gesprengt, um unter anderem das UNESCO- Weltkulturerbe Dessau-Wörlitzer-Gartenreich vor den Fluten zu schützen. Durch die zehn Meter breite und einen Meter hohe Lücke soll das Wasser aus einem Polder schneller zurück in die Elbe fließen.

Weiter kritisch ist die Lage an der A 9 Berlin-München bei Dessau. Die stabile Lage sei gegenwärtig nur durch das Abpumpen der Wassermassen gewährleistet, so das THW. Durch ein Absenken des Goitzsche-Sees soll auch die Hochwassergefahr für die Region Bitterfeld gebannt werden. Damit solle bereits am Dienstag begonnen werden, teilte ein Sprecher des örtlichen Krisenstabs am Montag mit.

Stand: 26. August 2002, 13.30 Uhr: Ende

Stand: Der 23. August 2002, 14 Uhr

Mehr als eineinhalb Wochen nach dem Beginn der Jahrhundertflut in Deutschland hat sich die Lage an den immer mürber werdenden Deiche zugespitzt. Im niedersächsischen Amt Neuhaus konnten Hunderte Helfer in einem Noteinsatz eine undichte Stelle bei Neu Garge am Freitagmorgen zunächst mit 30.000 Sandsäcken sichern. Mehrere Orte in Niedersachsen und im benachbarten Mecklenburg mit einigen hundert Menschen sind von Zwangsevakuierungen betroffen. Insgesamt sind deutschlandweit noch mindestens 30.000 Menschen fern von ihren Wohnungen und Häusern. Die Zahl der Toten hat sich bundesweit auf 18 erhöht. Rund 590 Quadratkilometer sind überflutet, die eineinhalbfache Fläche des Stadtstaats Bremen.

Trotz fallender Pegelstände in Elbe und Mulde lässt das Hochwasser die Einsatzkräfte auch in Sachsen-Anhalt nicht zur Ruhe kommen. Ein Krisenherd ist die Region um den zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Wörlitzer Park. Die Bundeswehr gab am Freitag die geplante Schließung des Deichbruchs bei Seegrehna im Kreis Wittenberg auf und setzt nun auf eine Sicherung mit Netzen und Sandsäcken aus der Luft. "Der Deich ist wie ein Pudding. Wenn man da etwas draufsetzt, bricht er auseinander", sagte Oberstleutnant Gerhard Schäfer.

Auch in Bitterfeld gibt es nach Angaben von Innenminister Klaus Jeziorsky (CDU) weiter ein ernstes Problem, weil der sehr hohe Wasserstand des Goitzsche-Sees die Schutzwälle einem immensem Druck aussetzt. Ein Brennpunkt sei auch ein völlig durchweichter Deichabschnitt südöstlich von Stendal.

In Niedersachsen versuchten die Helfer am Mittag, den gefährdeten Damm bei Neu Garge mit Folien gegen ein Abrutschen zu verteidigen. Von Rissen und Brüchen bedroht sind auch Elbe-Deichabschnitte und Dämme an Nebenflüssen zwischen Hitzacker und Vietze. Die Bundeswehr will ihre Hilfstruppen dort im Laufe des Tages massiv verstärken. Sickerstellen in Mecklenburg konnten in der Nacht ausgebessert werden.

Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) rechnete noch für zehn bis zwölf Tage mit einer angespannten Situation. Die Lage in der Prignitz war stabil, die Gefahr von Deichbrüchen vor allem an der Stelle "Böser Ort" gegenüber dem niedersächsischen Schnackenburg nicht gebannt.

Entspannung setzte dagegen in anderen Abschnitten in Niedersachsen, im schleswig-holsteinischen Lauenburg und um Magdeburg ein. Die einem Hochplateau ähnliche Flutwelle der Elbe reichte nach Behördenangaben am Freitagvormittag von Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs bis Geesthacht in Schleswig-Holstein. Sie stabilisierte sich auf hohem Niveau.

In Sachsen werden nach dem Rückgang der Fluten die Aufräumarbeiten weiter fortgesetzt. Der Bahnverkehr um Dresden, Dessau, Wittenberg, Leipzig ist stark behindert. Betroffen sind unter anderem die Fernzüge Hamburg-Berlin- Prag-Wien und zwischen Dresden und Tschechien.

Stand: 23. August 2002, 14 Uhr: Ende

Stand: Der 22. August 2002, 14 Uhr

Die Jahrhundertflut hat am Donnerstagvormittag in Niedersachsen ihren dortigen Höhepunkt erreicht. Die Helfer stellten sich auf einen bis zu sechstägigen Kampf um die immer stärker durchweichten Deiche ein. Trotz des Ausbleibens von Deichbrüchen blieb die Lage in Norddeutschland kritisch. Bei Dannenberg sickerte Wasser der Elbnebenflüssen Jeetzel und Seege durch die Deiche. Insgesamt waren entlang der Elbe noch Gebiete mit mindestens 45.000 Menschen evakuiert. Entlang des Stroms drohen neue Gewitter mit heftigem Regen. Die Sparkassen und Landesbanken stellen zur Beseitigung der Hochwasserschäden eine Milliarde Euro zur Verfügung.

Am stärksten von Überflutungen betroffen war weiter das Gebiet um Wittenberg im Süden Sachsen-Anhalts mit 40.000 von Evakuierungen betroffenen Menschen. In den anderen gefährdeten Gebieten Sachsen-Anhalts sank der Elbpegel stetig. In Magdeburg, wo der Pegel am Morgen auf 6,14 Meter und somit etwa 4 Meter über Normal fiel, wird der Katastrophenalarm möglicherweise bereits im Tagesverlauf aufgehoben. Auch in Bitterfeld wächst die Hoffnung auf ein Ende des Hochwasserschreckens. Den Einsatzkräften gelang es in der Nacht, den zweiten Zufluss des Flusses Mulde in den Tagebausee Goitzsche zu schließen. Alleine in Sachsen-Anhalt verursachte die Flut 40 Millionen Euro Schäden an den Deichen. ''Die Region Bitterfeld kann aufatmen'', sagte der Sprecher des Krisenstabs.

In Nordbrandenburg, Mecklenburg, Niedersachsen und Schleswig- Holstein gefährdet die Flut die Deiche, auch wenn die Höchststände etwas niedriger ausfielen als erwartet. An Entwarnung ist nach Angaben von Ministerpräsident Sigmar Gabriel (SPD) nicht zu denken. ''Unsere Sorge ist nicht mehr die Höhe der Flutwelle'', sagte Gabriel im ZDF-Morgenmagazin. Die Elbe könne aber noch lange stehe, die Deiche durchweichen und brechen lassen.

In Mecklenburg wurde die Evakuierung in der Region Boizenburg für zunächst 24 Stunden gestoppt. Die Anwohner wurden aufgefordert, die Entwicklung aufmerksam im Rundfunk zu verfolgen. ''Seit Mittwochnachmittag schwankt der Pegel um 6,55 Meter, zum Glück unter dem kritischen Wert von 6,80 Meter'', sagte ein Sprecher des Lagezentrums im Schweriner Innenministerium.

Im schleswig-holsteinischen Lauenburg erreichte der Pegel am Morgen 8,61 Meter. Zeitweise waren für das Wochenende 9,10 Meter erwartet, die Prognosen später jedoch als zu hoch bewertet worden. Normal sind hier rund 5 Meter. Der Deich gilt hier stellenweise als marode.

In Sachsen, wo die Flut in der vergangenen Woche Schäden bis zu 15 Milliarden Euro angerichtet hatte, fließt das Hochwasser in hohem Tempo ab. Nach Angaben des Landesamts für Umwelt und Geologie sank der Wasserstand in der Nacht innerhalb von sechs Stunden in Dresden und Torgau um 23 beziehungsweise 26 Zentimeter.

Stand: 22. August 2002, 14 Uhr: Ende

Stand: Der 21. August 2002, 14 Uhr

Die Zahl der im Kampf gegen die Flut eingesetzten Soldaten ist gestiegen. Die Bundeswehr ist mit rund 25 000 Soldaten einsatzbereit. In Sachsen habe inzwischen die Operation "Aufräumen" begonnen, sagte ein Sprecher in Erfurt. Dagegen gelte in Sachsen-Anhalt und Brandenburg weiter die Devise "Retten, Bergen und Helfen". Knapp 22 000 Soldaten sind entlang der Elbe im Einsatz, weitere rund 3000 Mann halten sich in Bereitschaft. Insgesamt sind nach Angaben von Bundeskanzler Gerhard Schröder inzwischen 50 000 Menschen im Hilfseinsatz in den Krisenregionen.

Das Atomkraftwerkes Krümmel im Kreis Herzogtum Lauenburg wird zusätzlich gegen das drohende Hochwasser gesichert. Schätzungen des Energieministeriums zufolge soll das Elbwasser allerdings nicht bis zum Reaktor vordringen. Der zusätzliche Schutz soll einen Wasserpegel von 9,70 Meter abdecken. Experten erwarten bei Krümmel 7,80 Meter statt der üblichen gut vier Meter. Normalerweise ist das Kernkraftwerk, das zur Zeit wegen der Jahresrevision abgeschaltet ist, auf einen erhöhten Pegel von 8,50 Metern ausgelegt.

Das verheerende Jahrhunderthochwasser der Elbe rollt unaufhaltsam auf Norddeutschland zu. Die Evakuierung entlang der Elbe hat begonnen. Knapp 20.000 Menschen sollen im Laufe des Tages vor der Flutwelle in Sicherheit gebracht werden. Im niedersächsischen Schnackenburg erreichte der Elbe am Morgen ihren höchsten Stand, mittlerweile fallen dort die Pegel wieder. Im Verlauf der Elbe Richtung Norden steigt das Wasser aber weiter.

Gegen Mittag sollen die Fluten in Hitzacker ihren Höchststand erreichen. Gefahr drohte weiter auch in Sachsen-Anhalt. In Bitterfeld war die Lage nach Auskunft des Krisenstabes in der Nacht "sehr kritisch". Aus der Mulde laufe immer noch Wasser in den riesigen Tagebausee Goitzsche. Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, ein UNESCO- Weltkulturerbe, war weiter durch Fluten gefährdet.

Zur Entlastung der Elbdeiche wurden in der Nacht bei Havelberg fünf Polder geflutet. Das Hochwasser wälzte sich mit hoher Geschwindigkeit durch das eingedeichte Flussbett im Kreis Stendal Richtung Brandenburg und Niedersachsen.

In der brandenburgischen Prignitz wird die Evakuierung besonders gefährdeter Ortschaften trotz einer leichten Entspannung der Hochwassersituation fortgesetzt. Bis zum heutigen Abend müssen 3000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, teilte der Landkreis mit. In der Nacht wurde die Verstärkung der Deiche abgeschlossen.

Der Deichbruch an der Elbe bei Seegrehna im Landkreis Wittenberg lässt sich nach Angaben des Krisenstabes nicht schließen. Durch den Damm strömen seit Sonntag Wassermassen und bedrohen unter anderem die Autobahn A 9 Berlin-München. Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern wollen in den nächsten Stunden mit weiteren Evakuierungen entlang der Elbe beginnen. In Dömitz und fünf umliegenden Dörfern sollen die Menschen ihre Wohnungen verlassen. Das Hochwasser in Dresden geht inzwischen weiter zurück.

Das Elbe-Hochwasser hat Niedersachsen erreicht. In Amt Neuhaus soll heute Morgen von 8.00 Uhr an mit der Evakuierung von rund 1700 Menschen begonnen werden. Nach Auskunft von Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel handelt es sich dabei um eine reine Vorsorge-Maßnahme. In Sachsen-Anhalt ist der Wörlitzer Park nahe Dessau wieder durch die Flut in Gefahr geraten.

Die Bundeswehr schickt zur Bekämpfung der Hochwassergefahr in Sachsen-Anhalt weitere Verstärkung aus Hessen an die Deiche. Die Soldaten werden vor allem in den Regionen Tangermünde, Tangerhütte, Wolmirstedt, Jerichow und Parey Deiche verstärken sowie Sandsäcke füllen. Wie die Bundeswehr in Magdeburg weiter mitteilte, erhöht sich die Zahl der Armeeangehörigen im Hilfseinsatz damit auf rund 9000.

Angesichts der näher rückenden Hochwasserwelle auf der Elbe sind die Sicherungsarbeiten an den Deichen in der Region Prignitz in Brandenburg in der Nacht fortgesetzt worden. Auch die Evakuierung erster kleinerer Orte in der Region ist angelaufen. In Wittenberge ging der Pegelstand der Elbe zunächst leicht zurück, weil Wehranlagen in Quitzöbel geöffnet worden waren. In der Folge floss Elbwasser in die Havel und angrenzende Polder ab. Unterdessen hat sich die Zahl der Fluttoten in Sachsen auf 16 erhöht. In der Nähe von Mühlbach im Kreis Sächsische Schweiz wurde eine Frau tot geborgen.

Stand: 21. August 2002, 14 Uhr: Ende

Stand: Der 20. August 2002, 13 Uhr

Die Situation im noch teilweise überschwemmten Chemiewerk Spolana Neratovice in Tschechien ist nach Angaben von Ministerpräsident Vladimir Spidla "unter Kontrolle". Sondereinheiten der Feuerwehr seien vor Ort, um einen Austritt giftiger Stoffe in die Hochwasser führende Elbe zu verhindern. Wegen der hohen Konzentration von Chlor, Dioxin und Quecksilber gelte weiter die mittlere Stufe des Umweltalarms. Umweltminister Jürgen Trittin und sein tschechischer Kollege Libor Ambrozek werden zur Stunde auf dem Areal erwartet.

In einigen vom Hochwasser bedrohten Ortschaften der Prignitz sind die Bewohner aufgefordert worden, sich in Sicherheit zu bringen. Das sagte ein Sprecher des Landkreises in Perleberg. Das Hochwasser der Elbe bedeutet nach Einschätzung der Hamburger Innenbehörde keine Gefahr für die Hansestadt. Die Hamburger Deiche seien etwa drei Meter höher als die erwartete Marke.

Der Pegel der Donau nahe der ostkroatischen Städte Vukovar und Dalj ist auf 6,20 Meter angestiegen. Dort verlegen Soldaten und freiwillige Helfer Sandsäcke entlang des teilweise ungeschützten Ufers. Der Schutzwall soll 6,50 Meter hoch sein. Das Wasser steige stündlich und werde die Sieben-Meter Marke überschreiten, gaben Experten in Zagreb bekannt. Eine bis 7,20 Meter hohe Flutwelle werde morgen und übermorgen erwartet.

Die Jahrhundertflut wälzt sich der Stadt Wittenberge im Nordosten Brandenburgs entgegen. Am Morgen wurde hier ein Pegel von 7 Metern gemessen. Bei 8 Metern wird der Strom im Ort abgeschaltet. Der Scheitel wird für übermorgen erwartet. Im Notfall müssten bis zu 20 000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, sagte Ministerpräsident Matthias Platzeck. Anwohner der Havel müssen sich auf das schlimmste Hochwasser seit 1940 einstellen. Östlich von Magdeburg kämpfen Helfer immer noch um einen gebrochenen Deich.

Früher und niedriger als erwartet hat der Scheitel des Elbhochwassers in der Nacht Magdeburg passiert. Östlich der Großstadt macht den Katastrophenhelfern ein Dammbruch am Elbe- Umflutkanal zu schaffen. Mehrere hundert Menschen mussten aus ihren Häusern. Auch in Jessen-Süd bei Wittenberg müssen hunderte Menschen evakuiert werden. Die Jahrhundertflut wälzt sich nun nach Norden. Dort soll sie höher ausfallen als befürchtet. 1000 Einsatzkräfte versuchen bei Lauenburg in Schleswig-Holstein, die Deiche zu sichern.

Ein Großaufgebot von Katastrophenhelfern hat es bislang nicht geschafft, den in der Nacht gebrochenen Deich am Elbe-Umflutkanal östlich von Magdeburg zu schließen. Das Wasser fließe unaufhörlich weiter, sagte ein Sprecher des Katastrophenstabs im Landratsamt Burg. Knapp 500 Anwohner würden in Sicherheit gebracht. In den Krisengebieten südlich von Wittenberg sowie in Dessau und Bitterfeld gab es keine neuen Überflutungen.

Am Elbe-Umflutkanal östlich von Magdeburg ist in der Nacht ein Deich gebrochen. Knapp 500 Einwohner würden in Sicherheit gebracht, sagte ein Behördensprecher. Den Angaben zufolge hielt die Deichschleuse in der Elbeniederung in Heyrothsberge dem wachsenden Wasserdruck nicht mehr Stand. Der Katastrophenstab beorderte alle verfügbaren Helfer zum Ort des Durchbruchs, um die Öffnung im Deich zu schließen. Bislang gelang es den Helfern nicht, das Loch zu schließen. Indes hat der Scheitel des Elbehochwassers die Landeshauptstadt erreicht. Der Scheitelpunkt sei wesentlich früher, mit 6,70 Metern aber niedriger als erwartet eingetroffen, hieß es.

Auch im Landkreis Wittenberg lässt der Kampf gegen die Elbeflut den Einsatzkräften nach dem Bruch von sieben Dämmen keine Atempause. In Sachsen entspannt sich inzwischen die Situation weiter. Der Pegelstand der Elbe in Dresden liegt bereits fast drei Meter unter dem Wert vom Samstag. In Brandenburg können die ersten Bewohner von Mühlberg vielleicht schon heute in ihre Häuser zurückkehren.

Stand: 20. August 2002, 13 Uhr: Ende

Stand: Der 19. August 2002, 14.30 Uhr

Im Norden steigt die Elbe schneller als erwartet. In Torgau ruhen die Hoffnungen auf einem in der Nacht aufgeschütteten Deich. Am Mittwochnachmittag müsse im Norden mit der zweiten gefährlicheren Welle gerechnet werden, sagte Bernhard Schürmann vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz in Lüneburg am Montag.

Nach Ansicht von Niedersachsens Umweltminister Wolfgang Jüttner (SPD) müsse mit dem Schlimmsten gerechnet werden. In Schnackenburg sei der Pegel in 24 Stunden um 1,24 auf 6,24 Meter gestiegen. Rund 5 Meter sind normal. Für Mittwochnachmittag oder Donnerstagfrüh würden 7,95 Meter erwartet. Der Deich ist 8,60 Meter hoch.

Auch in Mecklenburg-Vorpommern steigt das Hochwasser bei Dömitz (Kreis Ludwigslust) schneller als erwartet. Am Mittag wurde dort die Fünf-Meter-Marke überschritten, einen halben Meter über der Prognose. Zur Entlastung des Flusses sollen bei Boizenburg zwei 870 Hektar große Polder geflutet werden, kündigte Landrat Rolf Christiansen (SPD) an. Mit dem Höchststand um 7,30 Meter sei Mittwoch oder Donnerstag zu rechnen.

Nach mehreren Dammbrüchen hat sich die Flutwelle der Elbe im südlichen Sachsen-Anhalt über weite Gebiete ergossen. In Magdeburg wird nicht ausgeschlossen, dass der Scheitel des Jahrhunderthochwassers bereits am Abend eintreffen könnte. Mit Sandsäcken und Kies kämpfen Tausende Sicherheitskräfte und Freiwillige um die Deiche.

Elbaufwärts wuchs bei sinkenden Pegelständen die Hoffnung, einer größeren Überflutung entgehen zu können. Wie im sächsischen Torgau war die Gefahr wegen der völlig aufgeweichten Deiche jedoch nicht gebannt. Der Pegelstand zeigte hier um 11.00 Uhr 8,82 Meter nach 9,70 Metern am Vortag. In Dresden war der Wasserspiegel zur selben Zeit auf 7,37 Meter gesunken.

Weiter südlich, im brandenburgischen Mühlberg, lag der Pegel 9,31 Meter wieder deutlich unter der Deichhöhe von zehn Metern, sagte ein Sprecher des Krisenstabes. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) hielt die Hochwassersituation dort für beherrschbar.

Die Behörden gewinnen nun ein genaueres Bild von den Schäden in Sachsen. Zugleich haben erste Reparaturen der zerstörten Verkehrswege begonnen.

26 Menschen gelten weiter als vermisst. Nach ersten Schätzungen sind in Sachsen 740 Kilometer Straßen und 180 Brücken zerstört. Nach zahlreichen Dammbrüchen ist die Lage in Sachsen-Anhalt weiter dramatisch. Rund 100 Einsatzkräfte sind in Magdeburg vom Hochwasser eingeschlossen.

In Dessau überschwemmte die Mulde nach einem Dammbruch in der Nacht einen Ortsteil vollständig. Für die Innenstadt bestand nach Angaben der Stadtverwaltung zunächst keine Gefahr.

In den elbnahen Gebieten des Sachsen-Anhalter Kreises Wittenberg spitzte sich die Lage dramatisch zu. Bei Prettin brach der Damm auf rund 200 Metern Länge. Nach Deichbrüchen in Seegrehna und Pratau war der auf der Welterbeliste der UNESCO stehende Landschaftsgarten Wörlitzer Park bedroht. In 38 Gemeinden des Kreises Wittenberg mussten bisher 40 000 Menschen ihre Häuser verlassen.

In Bitterfeld standen fünf Stadtteile unter Wasser. Das eigentliche Zentrum der Innenstadt blieb weiterhin verschont, auch der Chemiepark war nach Angaben des Krisenstabs nicht bedroht. In Teilen der Stadt wurde die Zwangsräumung angeordnet.

Stand: 19. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 18. August 2002, 14.30 Uhr

Die Pegelstände in Dresden sinken im Laufe des Tages beständig. Gleichzeitig bewegte sich die Flut weiter Richtung Norden. Trotz sinkender Pegel brach zehn Kilometer von Torgau ein Damm. In der Stadt selbst schwappte das Wasser über den Damm. Helfer versuchten am Sonntag, eine Flachglasfabrik im Norden Torgaus zu retten.

Im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt, wo 40.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten, strömte die Flut nach einem Dammbruch ungebremst auf mehrere Ortschaften zu. Das historische Zentrum Wittenbergs blieb bislang von den Fluten verschont. In Dessau konnte ein Deich an der Mulde nicht gehalten werden.

Die Zahl der Todesopfer in Sachsen hat sich inzwischen auf zwölf erhöht. 28 Menschen würden noch vermisst, teilte das Innenministerium am Mittag mit. Es sei zu fürchten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigt. Einige Menschen werden bereits seit Dienstag vermisst.

In Dresden begannen in großem Umfang Pumparbeiten an öffentlichen Gebäuden. Der Semperoper blieb offenbar das Schlimmste erspart: Nach Angaben von Intendant Christoph Albrecht wurden der historische Zuschauerraum, die Unterbühne und der Orchestergraben nicht beschädigt. Kaputt sei hingegen ein Großteil der Technik, angefangen von Strom, Klimaanlage und Telefon bis hin zu Licht- und Steuerungsanlagen.

In der Stadt drohte auch Gefahr durch das Grundwasser, das von unten gegen die Häuser drückt und die Statik gefährdet kann. Der Krisenstab des Landes riet Bürgern deshalb, die Häuser nicht zu schnell leerzupumpen.

Im weitgehend geräumten Bitterfeld blieb die Lage kritisch: Ein Viertel der 16.000-Einwohner-Stadt stand unter Wasser. Der Chemiepark und die Innenstadt blieben aber zunächst trocken. Landesumweltministerin Petra Wernicke schloss Umweltgefahren durch mögliche Altlasten im Boden aus.

Stand: 18. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 17. August 2002, 14.30 Uhr

Das Hochwasser führt in Ostdeutschland auch zu chaotischen Verhältnissen auf der Schiene. Nachdem eine zweigleisige Eisenbahnbrücke zusammengebrochen ist, ist die Verbindung Berlin-Leipzig-Dresden nun unterbrochen.

Die Brücke bei Riesa in Sachsen hielt dem Druck der Wassermassen nicht mehr stand und brach zusammen, teilte der Katastrophenstab des Landkreises Riesa-Großenhain am Samstagvormittag mit.
Auch Brücken in Dessau und der Lutherstadt Wittenberg sind gesperrt, daher ist auch der Fernverkehr zwischen Leipzig und Berlin eingestellt worden. Auch in weiten großen Teilen Sachsens, insbesondere im Erzgebirge und der Sächsischen Schweiz, sind zahlreiche Regionalstrecken gesperrt.

Stand: 17. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 16. August 2002, 14.30 Uhr

Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich bundesweit auf elf, allein in Sachsen fanden zehn Menschen den Tod. In den Krisenregionen Deutschlands flüchteten Zehntausende vor den Wassermassen. Notfalls wollen die Helfer Häuser mit Gewalt räumen. Im Kreis Riesa-Großenhain wurden Zwangsevakuierungen angeordnet.

Der Pegel der Elbe ist in Dresden auf über 9,10 Meter gestiegen. Das sächsische Innenministerium rechnet sogar mit einem Pegelstand bis zu 9,60 Meter. Normal ist ein Pegel von rund zwei Metern. Angesichts der steigenden Wassermassen evakuierten die Helfer weitere Stadtteile. Betroffen sind nach Angaben des Innenministeriums bis zu 33 000 Menschen. Kurz vor Mitternacht hatte die Elbe auch den Theaterplatz unter Wasser gesetzt. An ihn grenzen die Semperoper, die Gemäldegalerie Alte Meister und das Schloss. Ein Entspannung war in der sächsischen Landeshauptstadt nicht abzusehen.

Die Stadt Bitterfeld wird nur noch von einem aufgeweichten Notdeich vor den Wassermassen geschützt. Auch der Chemiepark könnte überschwemmt werden. Sechs von zehn Stadtteilen sind evakuiert worden. Im Norden Sachsen-Anhalts wurde mittlerweile außer in Magdeburg auch in Schönebeck und im Ohrekreis Katastrophenalarm ausgelöst. Im nordböhmischen Usti nad Labem wird mit einem Ansteigen der Elbe auf 12,20 Meter gerechnet. Die Wassermassen rollen in Richtung Dresden.

Magdeburg und andere Städte rüsten sich gegen die nahenden Fluten. Auch in Brandenburg hat im Kampf gegen das Elbehochwasser ein Wettlauf mit der Zeit begonnen. In die besonders gefährdete Prignitz wurden zusätzlich 1000 Bundeswehrsoldaten aus Rheinland-Pfalz beordert. Die Stadt Mühlberg war am Vormittag fast vollständig geräumt; 150 Menschen weigerten sich aber noch, ihre Wohnungen zu verlassen.

In Bayern und Österreich entspannte sich die Situation weiter. In der Slowakei durchfließt das Donauhochwasser ohne Probleme die Hauptstadt Bratislava. Auch in Prag entspannte sich die Situation.

Stand: 16. August, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 15. August 2002, 14.30 Uhr

Das Bundesumweltministerium hat einen Sonderstab zur Erkennung möglicher Umweltbelastungen durch das Elbe-Hochwasser eingerichtet. Mit einem Hubschrauber sollten aus dem Fluss in den kommenden Tagen regelmäßig Wasserproben entnommen werden, sagte Ministeriumssprecher Michael Schroeren. Untersucht werde unter anderem, ob die Elbe quecksilber-belastet ist. Ergebnisse würden aber frühestens Mitte nächster Woche vorliegen. Sorge bereitet Experten vor allem eine überschwemmte tschechische Chemiefabrik.

Wegen der drohenden Gefahr durch die Elbe-Flut ist im brandenburgischen Mühlberg die Evakuierung angelaufen. Innerhalb weniger Stunden stieg der Wasserstand von 8,14 auf 8,40 Meter. Auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt rüsten sich die Menschen gegen die nächste gewaltige Flutwelle. In Magdeburg und Wittenberge müssen jeweils 20 000 Bewohner ihre Häuser räumen. Die Zahl der Hochwasser-Todesopfer in Deutschland stieg auf mindestens zehn.

In Dresden hat die Elbe die Acht-Meter-Marke überschritten. Das sagte eine Sprecherin des Landesamtes für Umwelt und Geologie. Man hoffe, dass am Nachmittag der Höhepunkt erreicht werde, sagte Ministerpräsident Georg Milbradt. Der Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt hat Katastrophenalarm ausgerufen. In Magdeburg, Dessau und im Landkreis Bitterfeld herrscht wegen des Hochwassers von Elbe und Mulde ebenfalls Katastrophenalarm. Auch im Land Brandenburg haben inzwischen Evakuierungen begonnen. Die Zahl der Hochwasser-Todesopfer in Deutschland stieg auf mindestens zehn. Allein in Sachsen wurden 95 Menschen verletzt.

Tschechische Einsatzkräfte haben fünf Lastschiffe auf der Elbe gesprengt. Die Schiffe hatten sich in Decin losgerissen und trieben stromabwärts auf Dresden zu. Das teilte der Krisenstab des Innenministeriums mit. Bei der nordböhmischen Stadt "Usti nad Labem" stieg die Elbe auf 10,50 Meter. Teile der Stadt mussten evakuiert werden. Morgen soll der Fluss laut Prager Rundfunk gar die Zwölf-Meter-Marke übersteigen. In Südböhmen konnte aufgeatmet werden. Auch in Prag sanken die Fluten um einen Meter. In Österreich entspannte sich die Lage in den Überschwemmungsgebieten weiter.

Auch in Pirna und der Sächsischen Schweiz wird ein dramatisches Ansteigen der Pegel erwartet. Die Zahl der Toten stieg inzwischen auf neun. Dem sächsischen Innenministerium zufolge ertrank der seit Beginn der Hochwasserkatastrophe in Sachsen vermisste Feuerwehrmann in der Elbe.

Elbe und Mulde verursachten wieder Dammbrüche. Inzwischen droht auch im Nordwesten Brandenburgs eine Flutkatastrophe. Im Landkreis Prignitz stellen sich die Einwohner von 46 Orten auf eine Evakuierung ein. In Bayern entspannte sich die Lage dagegen etwas.

In den Hochwassergebieten Ostdeutschlands ist keine Entspannung in Sicht. Nachdem sich die Lage in Bayern beruhigt, gilt für Sachsen und Sachsen-Anhalt weiter erhöhte Alarmbereitschaft. Erneut mussten tausende Einwohner vorsorglich ihre Häuser verlassen. Elbe und Mulde verursachten wieder Dammbrüche. Neue Fluten aus Tschechien bedrohen Dresden, Dessau, Pirna und auch die Sächsische Schweiz. Inzwischen droht auch im Nordwesten Brandenburgs eine Flutkatastrophe. Im Landkreis Prignitz stellen sich die Einwohner von 46 Orten auf eine Evakuierung ein.

In den Hochwassergebieten Sachsens und Sachsen- Anhalts bangen die Menschen vor einer Rekordflut ungeahnten Ausmaßes. Bis zu 15 Zentimeter pro Stunde stiegen die Pegelstände der Elbe. Wenn die aus Tschechien erwartete Flutwelle in Sachsen ankomme, werde der Fluss noch stärker ansteigen, hieß es. In dem vom Muldehochwasser bedrohten Gebiet Bitterfeld-Dessau kämpften in der Nacht hunderte Helfer gegen die Fluten. Die größte Donau-Flut seit Jahrzehnten hat das niederbayerische Straubing erreicht.

Stand 15. August 2002, 14.30 Uhr: Ende

Stand: Der 14. August 2002

In den Hochwassergebieten im Osten Deutschlands ist die Lage weiter dramatisch. Aus Tschechien rolle eine Flutwelle an, teilte der Krisenstab des Innenministeriums in Dresden am Mittwochmorgen mit. In Sachsen nahmen die Überschwemmungen immer verheerendere Ausmaße an. Dort waren bis in die Morgenstunden sechs Menschen durch die Fluten ums Leben gekommen, 95 wurden verletzt. In Sachsen kämpfen mittlerweile auch zahlreiche Rettungskräfte aus anderen Bundesländern gegen das Hochwasser. Insgesamt sind mehrere 10.000 Helfer im Einsatz. Die Elbe in Dresden sollte einen Maximalpegel von 7,70 Metern erreichen. Im Einzugsbereich der Mulde wie in Grimma und Eilenburg seien durch Unterspülungen etliche Gebäude einsturzgefährdet, hieß es am Morgen.

Besonders in Sachsen-Anhalt spitzte sich die Lage zu. Am Abend war für Dessau und für den Kreis Bitterfeld Katastrophenalarm gegeben worden. In mehreren Ortschaften begannen die Rettungskräfte mit Evakuierungen. In Pouch östlich von Bitterfeld sei oberhalb des Muldestausees ein Deich gebrochen. Die eigentliche Flutwelle wurde für den Mittwochmorgen erwartet.

In Bayern spitzte sich die Lage um und in Regensburg zu. Etwa 300 Einsatzkräfte sicherten mit Sandsäcken Häuser und bauten Stege. Die Situation werde sich nach Angaben der Einsatzleitung in den Morgenstunden weiter verschärfen. In der Nacht hatte der Pegelstand der Regen in Regenstauf nördlich von Regensburg seinen Scheitelpunkt erreicht. Auch dort waren 300 Helfer im Einsatz. In Passau wie im benachbarten Österreich sanken die Pegelstände. Bundeskanzler Gerhard Schröder will am Mittwoch unter anderem Dresden besuchen.

In der tschechischen Hauptstadt Prag stieg das Wasser der Moldau auch am Morgen weiter an. Der Scheitelpunkt werde voraussichtlich erst am Vormittag erreicht, sagte ein Sprecher des Krisenstabes. Die Behörden gingen aber davon aus, dass die historische Altstadt von den Fluten verschont bleibt. Bislang starben bei den Überschwemmungen in Tschechien neun Menschen. 200.000 mussten aus ihren Wohnungen in Sicherheit gebracht werden.

Stand 14. August 2002: Ende

Stand: Der 13. August 2002

In Tschechien wird die Lage in den Hochwassergebieten immer dramatischer. Sieben Menschen sind bei Überschwemmungen ertrunken. In Prag werden die schlimmsten Überschwemmungen seit 112 Jahren erwartet. Tausende Tschechen verließen ihre Wohnungen im Umkreis der Moldau. Der Fluss führt 27 Mal mehr Wasser als normal. In der nordböhmischen Grenzregion zu Sachsen wurde der Ausnahmezustand verhängt. In Tschechien ist bereits in fünf Bezirken der Notstand ausgerufen. Unterdessen hat das Donauhochwasser bei der überfluteten österreichischen Stadt Ybbs einen Rekordpegel von 8,41 m erreicht.

Das Hochwasser in Sachsen hat bisher mindestens zwei Menschenleben gefordert. Das Schicksal neun weiterer Menschen ist noch ungewiss. Die Landeshauptstadt Dresden ist im Ausnahmezustand. Die Elbe und mehrere kleine Flüsse haben weite Teile der Stadt überflutet.
Das Unwettertief "Ilse" hat in Sachsen den deutschen Regenrekord gebrochen. In Zinnwald im Erzgebirge fielen binnen 24 Stunden 312 Liter pro Quadratmeter. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst in Offenbach. Elbabwärts ist Meißen vom Wasser eingeschlossen. In Niederbayern haben Wassermassen die Passauer Altstadt überflutet. Der Pegelstand der Donau liegt bei 10,80 Meter, Tendenz steigend.

Die Hochwassersituation hat sich in Österreich entlang der Donau weiter zugespitzt. Im Mühlviertel in Oberösterreich droht erneut ein Damm zu brechen. Nahe Linz wurden auf der Autobahn fast 50 Menschen aus ihren Autos gerettet, die auf der überschwemmten Fahrbahn festsaßen. Salzburg entging nur knapp einer Katastrophe. Der Pegelstand der Salzach sank wieder unter die kritische Marke von acht Metern. Auch in Tschechien hat sich die Lage verschärft. In Prag müssen mehr als 40 000 Bewohner vorsorglich ihre Wohnungen verlassen.

Nach Wassereinbrüchen und dem Abschalten der Stromversorgung können Züge nicht mehr in den Dresdner Hauptbahnhof einfahren. Gleiches gilt für die Stationen Dresden-Mitte und -Friedrichsstadt. In diesem Stadtteil hat auch die Evakuierung des Krankenhauses begonnen. Im sächsischen Weißeritzkreis und an der Mulde steigt die Hochwassergefahr ebenfalls.

Nach Angaben der Deutschen Telekom sind in Dresden und Chemnitz die Telefonleitungen von 70 000 Menschen außer Betrieb. Zudem mussten wegen des Hochwassers zehn Vermittlungsstellen in Dresden und drei weitere in Chemnitz vom Stromnetz genommen werden. Diese wurden an Batterieanlagen angeschlossen, damit die Menschen noch telefonieren können. Zudem befürchtet die Telekom, dass in Dresden Leitungen unter Wasser stehen, wodurch das Telefonieren nicht mehr möglich wäre.

Bundesinnenminister Otto Schily hat ein Soforthilfeprogramm des Bundes für die Unwetteropfer in Deutschland angekündigt.

Doch nicht nur in Europa spielt das Wetter verrückt: Schwere Überschwemmungen haben in Laos nach offiziellen Angaben mehrere tausend Menschen in die Flucht getrieben und über 7000 Häuser sowie Unterkünfte zerstört. Das meldete der staatliche laotische Rundfunk. Außerdem seien mehrere tausend Hektar Reisfelder den Wassermassen zum Opfer gefallen. Die Regierung versuche, umfangreiche Hilfslieferungen in die betroffene Gegend zu schaffen, hieß es weiter. Über Tote oder Verletzte wurde zunächst allerdings nichts bekannt.

Ein Erdrutsch durch schwere Regenfälle hat in Südwestchina voraussichtlich mehr als 30 Menschen das Leben gekostet. Damit steigt die Zahl der Toten durch die Unwetter in China in diesem Sommer auf offiziell mehr als 900. Mehr als 10 000 Menschen seien durch die Überschwemmungen obdachlos, berichtete die Nachrichtenagentur China News Service. Es sind die schwersten Fluten in Hunan seit 1998.

Die Unwetterkatastrophe an der russischen Schwarzmeerküste hat vermutlich deutlich mehr Opfer gefordert als zunächst angenommen. Nach Befürchtungen des Zivilschutzes könnten mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Bislang wurden 58 Opfer gefunden. Marinetaucher setzen die Suche im Meer fort. Für die nächsten Tage wird inzwischen vor neuen Wirbelstürmen an der Küste bei Noworossijsk gewarnt.

Extreme Trockenheit bedroht im Osten Australiens eine große Zahl von Tieren und hat bereits weit über ein Dutzend Buschfeuer entfacht. Angesichts der Entwicklung könnte zahlreiche Kängurus und Emus sterben, sagte Tim Fraser von der Nationalpark- Behörde dem Rundfunksender ABC. Die Bauern stöhnen über eine Invasion von hungrigen Emus auf ihren Feldern. Mitunter fielen bis zu 300 der straußenähnlichen Vögel auf einmal über die Ernten her, weil sie wegen der Dürre kaum mehr etwas zu Fressen fänden.

Stand 13.August: Ende

published 29.08.2002 13:30 Uhr
Comments:
  • http://www.giga.de/news/comments/index.php?id=39679&newstypid=171